Liebe Deutschsprachige in Brasilien,
Brasiliens Militär soll die Verantwortung für die Sicherheit bei der Messe mit Papst Franziskus auf dem Campus-Fidei-Gelände in Rio de Janeiro übernehmen. Die Messe mit geschätzten zwei Millionen am Sonntag, 28. Juli, im westlichen Stadtbezirk Guaratiba bildet den Abschluss des Weltjugendtags (WJT) und des Papstbesuchs in Brasilien.
Ursprünglich hätte ein privater Event-Veranstalter für die Ordnung der Menschenmassen verantwortlich sein sollen. Mehr als 3.000 Soldaten sollen nun laut brasilianischen Medienberichten für die Sicherheit von Papst Franziskus und der erwarteten zwei Millionen Pilger auf dem riesigen Gelände im Einsatz sein.
Nachdem die Organisatoren des Weltjugendtags bereits die Verantwortung für die medizinische Betreuung der Pilger an die Stadtverwaltung abgetreten hatten, wurde Kritik an der Finanzierung des WJT mit öffentlichen Geldern laut.
Das Militär will 1.500 Männer einer Brigade aus Minas Gerais nach Rio verlegen. Sie sollen auf dem Gelände der Abschlussmesse des WJT am 28. Juli in Guaratiba Dienst tun. Sie unterstützen damit rund 1.300 Soldaten der Nationalen Eingreiftruppe, die an den Zugängen zu dem 3,5 Millionen Quadratmeter großen Gelände eingesetzt werden.
Laut deutscher katholischer Nachrichtenagentur KNA werden auch rund um den Altar, von dem aus Papst Franziskus die Messe zelebriert, 600 Soldaten positioniert. Dazu kommen 80 Polizisten der Bundespolizei sowie die persönlichen Securityleute des Papstes.
Insgesamt wird das brasilianische Militär während des Weltjugendtags statt der ursprünglich geplanten rund 8.500 Mann nun 10.200 Soldaten einsetzen. Eigentlich sollte ein von den Organisatoren beauftragtes Privatunternehmen für die Ordnung auf dem Feld sorgen, während das Militär lediglich die Zugänge kontrolliert. Probleme bei der Einstellung und Schulung der privaten Sicherheitsleute führten nun zu der Entscheidung, diese Aufgabe den 1.500 Soldaten aus Minas Gerais zu übertragen.
Streit um öffentliche Gelder
Vor einigen Tagen hatten die WJT-Organisatoren die Verantwortung für die medizinische Betreuung der Millionen Pilger an die Stadtverwaltung übertragen. Auch hierfür sollte ursprünglich der private Event-Veranstalter zuständig sein.
In den Medien wurde darüber spekuliert, dass finanzielle Engpässe der WJT-Organisatoren für die Probleme verantwortlich seien. Zu Wochenbeginn (28. KW) startete nun die Stadtverwaltung eine öffentliche Ausschreibung für die medizinische Betreuung der Teilnehmer.
Am Dienstag (09.07.) schaltete sich die Bundesstaatsanwaltschaft ein, nachdem Gerüchte über Korruption bei der Vergabe des umgerechnet 2,6 Millionen Auftrags kursierten. Rios Bürgermeister Eduardo Paes wies diese Vorwürfe umgehend zurück.
Die Staatsanwaltschaft hinterfragte zudem, ob die medizinische Versorgung der Millionen Pilger rund eine Woche vor Beginn des Events überhaupt noch zu organisieren sei. Außerdem stellte sie die Bereitstellung öffentlicher Mittel für den als privaten Event eingestuften Weltjugendtag überhaupt in Frage.
Am Donnerstag (11.07.) beschwerten sich umgekehrt die Organisatoren des WJT. Die Aktion der Staatsanwaltschaft gefährde die Durchführung des Großtreffens. Es handle sich um eine öffentliche Veranstaltung.
Ein Gericht in Rio stützte diese Argumentation am Donnerstagabend. Es bestätigte die Zuverlässigkeit der öffentlichen Ausschreibung.
(Dieser Beitrag wurde als Pressenachricht auf kathweb.at veröffentlich.)
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